Diese Transportmöglichkeit ist wohl eine kosmische. Die deutsche Experimentalkrautband Transport entführt den Hörer auf keine übliche Reise, sondern auf eine Milchreise. Von Beginn an schichten sich Gitarrenspuren, energisches Drumming und ambientartige Klangflächen. „Werden“ heißt der Track und macht eben genau diese Bewegung durch – er wird. Was er wird, bleibt offen. Die Steigerung mündet in einem sphärisch-melodischen Klangteppich ohne irdische Instrumentalisierung. Spacewhispers, leichte Flötenklänge. Man hat es wohl ins All geschafft.

Deutlich friedlicher und entspannter kommt der poetische betitelte „Sehnsucht und Weinbrand“ daher. Spacewhispers, leicht-verspielte Schlagzeugschläge und eine sanfte Melodieführung durch ein Hang. Auch als die Gitarre einsetzt, bleibt es bei verträumt poetischen Klängen, die mich sogar ein bisschen an die friedlichen Sigur Rós erinnern. Man ruht im All. Bis der Track nach einem Schlagzeugwirbel jede klare Erdung verliert - elektrisches Fiepen, sonderbar verzerrte Stimmfetzen kündigen etwas Schweres an. Aber es bleibt verspielt und man fühlt sich sogar an die frühen Animal Collective erinnert. Tribalhaftes Getrommel, einfache, kurze Gitarrenakkorde, Gejohle und Geklapper beim „Tanz um den Melkeimer“. Hier haben sich die Weltraumreisenden wohl gefunden; oder etwas ganz anderes: Der „Gesang der Weichplastikkinder“ führt das wilde Drumming und Gejohle fort, wenn auch minimalistischer. Hier schon macht die Platte einen zunehmend monoton-sonderbaren Eindruck - und wird bedrohlicher: „Im Ekelzentrum“ beginnt mit elektronisch-schrägen Klangflächen, dann wieder komische Stimmen, verzerrte Gitarrenfetzen, erste Noiseanleihen, aber immer noch kein richtiger Song. Definitiv: Hier standen Neu! Pate, pures „Sonderangebot“. Später setzt das Gejohle wieder ein und der Lärm ist in schönen Klangflächen verschwunden. Ein echter Trip! Der nächste Track heißt „Der Traumbaum“ und intensiviert noch einmal alle Zutaten tribalhaft-friedlicher Welterkenntnis, ehe der Schlusstrack und 12-Minüter „Das Antlitz im Rauche einer neuen Welt“ drumgeleitet durch alle blubbernden Niederungen zu einem wilden Soundgemenge führt. Und dann ist schon aus.

Transport liefern ein hochexperimentelles, trippiges Album ab, das den Rocksound meist vernachlässigt und zu sphärisch verstärkten Klangwilderungen gelangt. An manchen Punkten in der Wahl seiner Mittel arg repetitiv, stimmungsmäßig aber konsequent und, gerade für so eine kleine Band, wunderbar produziert.









Notionally this is a free jazz album but clearly Blemishes found even the wild excesses of that genre (style ?) too limiting and so have made a jazz album that can only really be described as such because (I think) they use at least some of the instruments conventionally found on a jazz album. Saxophones, drums and double bass make an appearance but the whole thing only really dallies with music as a medium in which to capture their maniacally energetic and surreal outbursts. It’s not a musical experience so much as a kinetic one, like a Jackson Pollock transcribed into sound. There’s no better way to illustrate my point than to reference “An Insurgence In The Penile Colony” which creeps into your ears as a motley assortment of creaks, squeaks and scrapes lasting around eight minutes before shattering into intricately arranged but completely nonsensical blasts of free jazz played at the maximum possible speed. It seems the band take delight in playing against each other, rather than with, and this whirlwind of competing instruments leaves you stranded and isolated with no real idea what’s going on. This antagonistic relationship isn’t constant and they drift in and out of communication with each other, sometimes dallying with something like actual music before spinning away from each other in some new abstraction. It’s very hard to like this album but doing something as prosaic as liking it is obviously not the reaction they want to inspire. This kind of technically astute but aesthetically fragmented music is a big fat middle finger in the face to pretty much anyone who isn’t in Blemishes and even seasoned jazz weirdos will find it hard going, but if you can listen to some of Ornette Coleman’s more outlandish stuff then you may see the logic in this album.

Blemishes - Libido (Ana Ott)
Herzogenrath ist Epitom für psychedelischen Neo-Krautrock, afrikanischen Beats und Disco, der immer mit einem Herz für Melodien und großer Spielfreude fusioniert. Diesem Motto bleibt sich Herzogenrath auch bei Vomit Heat treu. Das Projekt ist nicht, wie man denken könnte, eine Punkband aus dem Ruhrpott, sondern hausgemachter, experimenteller Shoegaze.

Am Freitag erscheint das neue Machwerk „Spirit Desire“ mit acht Stücken auf dem Label Ana Ott. Bereits der erste Titel „Little Love/Little Light“ beinhaltet bereits sämtliche Elemente des Albums. Schicht über Schicht werden einprägsame Stringloops über geisterbeschwörenden Dub Reggae Vocals gelegt, dabei mit eine ordentlichen Portion umzogen. Hier wabbert kein Klangteppich vor sich hin, sondern die fein gesetzten Meoldien, oft überraschend daherkommend, strömen in die Ohren und setzen sich im Hirn fest. Bei „Miriam“ wird sich bei der britischen Indie-Rock-Band The Jesus and Mary Chain bedient. Die Vocals aus der hintersten Ecke eines dickwändigen Proberaums treffen auf eine leichtfüßig agierende Drumbox. Stück Nummer drei beginnt so, wie es heißt: „In Levitation“. Frei schwebend lässt es den Hörer zunächst fern der Schwerkraft, schaltet dann die Gravitationsmaschine auf Ansaugen und schafft mit dezenten Gitarrenklängen einen famosen Popentwurf. Auch „Pretender“ bedient sich musikalischer Anleihen, in diesem Fall TJ&MC. Prominent sind bei diesem Track Unmengen von Fuzzeffekten und einem unerschüttlich gleichmutigen Beat. „Daydream Maschine“ fährt langsam den Rechner hoch, zeigt sich mit einem fast klarem Gitarrenklang, der den Akkord wie ein Mantra vor sich herträgt. Über neun Minuten zieht sich die Tagestraummaschine aus dem Hause autogenes Training ohne Klangschale. Fuzziger wird es dann wieder in dem knackig daherkommenden „Broken Heartscape“. Den Herzschlag gibt der Drumcomputer vor und die Reise geht durch einen Side-Scroller mit montypython’esken Pop-Art-Anstrich. „Wrong Place“ ist der richtige Ort, um keinen Pop-Song zu finden. Irgendwo im Hintergrund versteckt sich Melodiöses, doch 1LIVE liegt zwischen Frequenzen, die aus Guitar Noise und Verzerrung bestehen. Zu guter Letzt: „Rotten“. Was einladend beginnt, mutiert zum Alptraum. Hängengeblieben auf halluzinogen Drogentrip ruft eine Stimme aus der Ferne. Dann wieder Stille und immer die Angst, die Stimme kröche schreiend aus den Boxen. Doch die Magie des Songs entsteht aus der Foltertechnik der Ruhe in einem schalldichten Raum. Wäre da nicht Vomit Heat, um am Ende mit dieser Vorstellung aufzuräumen.
Vomit Heat - Spirit Desire (Ana Ott)
Some of the feedback our stuff has received
over the years (in random order).
Sculpture
Form Foam
Like the zoetrop-esque visuals of animator Reuben Sutherland, Dan Hayhurst's music for Sculpture has a hypnotic, undulating quality. You feel yourself gradually neing pulled under by spiralling textures that could be the product of a roomful of steam-powered machanical devices waking up and spinning themselves into exhaustion. It's like a scene from Return to Oz or a documentary about some quixotic attempt to build an exact copy of Microsoft Excel using only technology available to Jules Verne. There is a madcap, almost wilfully eccentric quality to these cencentric grooves. Evertything feels held together by rubber bands and sticky tape, like house music programmed by Christopher Lloyd's chacacter in the Back To The Future films.